Grüne Innovation trifft Energiemanagement: Die Erfolgsgeschichte von Etalytics

Lesezeit: 3min |

Heute hatte ich die Gelegenheit, mich mit einem alten Freund und Visionär in der Welt der grünen Technologien, Thomas Weber, auszutauschen. Ich habe Thomas und sein Team seit den ersten Tagen ihres Startups Etalytics im Jahr 2018 begleitet. Ihr Ziel? Den Energieverbrauch an energieintensiven Industriestandorten deutlich zu senken. Bei bestehenden Kunden erreichen Sie bereits Energieeinsparungen von mehr als 50 Prozent – wenn es ihnen gelingt, ihre Technologie flächendeckend einzusetzen, bringt uns das einen großen Schritt weiter auf dem Weg zu einer klimaneutralen Welt.

Im Gespräch sind wir auf einige klassische Start-up-Herausforderungen gestoßen und haben diskutiert, was sich auf den Energiemärkten in Deutschland und Europa ändern muss, um schneller in eine klimaneutrale Zukunft zu kommen. Hier die spannendsten Insights aus der Diskussion:

Über etalytics: Energiemanagement revolutionieren

etalytics, gegründet von dem ambitionierten Trio Thomas Weber, Niklas Panten und Björn König, hat sich zum Ziel gesetzt, die Welt des Energiemanagements mit Hilfe von KI auf die nächste Stufe zu heben. Das Unternehmen entwickelt eine Softwarelösung, die speziell darauf ausgelegt ist, industrielle Energiesysteme effizienter zu machen – vor allem im Bereich Kälte und Wärme. Durch eine gute Abstimmung der Systemkomponenten kann der Energiebedarf deutlich reduziert und gleichzeitig die Effizienz der Nutzenergie maximiert werden.

Gründung und Entwicklung

Etalytics ist nicht einfach ein weiteres Energiemanagement-Unternehmen. Das Unternehmen ist führend in der Nutzung von KI für das Energiemanagement in industriellen Umgebungen. Ihr Ansatz kombiniert innovative KI mit einem tiefen Verständnis des Maschinenbaus.

Ursprünglich ohne ein konkretes Marktziel oder eine spezifische Problemstellung, waren Thomas, Niklas und Björn von den spannenden Möglichkeiten der KI fasziniert und wollten diese im Rahmen ihrer Forschung im Maschinenbau weiterentwickeln. Den Grundstein legten Niklas und Thomas mit ihrer Forschung am ETA-Werk der TU Darmstadt. 

Diese technologiegetriebene Gründungsphase stellte das Team bereits kurz nach der Gründung vor große Herausforderungen: Um aus der Technologie ein Unternehmen aufzubauen, musste eine Brücke zwischen Forschung und marktfähiger Anwendung geschlagen werden. Das Team musste lernen, die Forschungsbrille abzusetzen und sich auf die Anforderungen der realen Welt zu konzentrieren. Dieser Prozess der Anpassung und Neuausrichtung, weg von rein theoretischen Modellen hin zu praxisnahen Lösungen, war ein entscheidender Wendepunkt für etalytics – auch wenn er mit einigen Schmerzen verbunden war.

Herausforderungen und Erfolge

Der Wechsel von der Forschung in die Praxis erforderte ein tiefes Verständnis für die Komplexität und Dynamik realer Energiesysteme sowie das Kennenlernen von Entscheidungsprozessen, internen Aufgabenverteilungen bei Onboarding-Prozessen und teilweise politischen Gegebenheiten in Konzernen. Diese Herausforderungen haben es Thomas und seinem Team ermöglicht, innovative Lösungen zu entwickeln, die reale Probleme adressieren und einen echten Mehrwert bieten. Die frühe Zusammenarbeit mit Kunden, auf die sie dank industrieller Forschungsprojekte aufbauen konnten, spielte dabei eine entscheidende Rolle.

Einzigartigkeit im Wettbewerb

Die Einzigartigkeit von etalytics liegt in der Kombination präziser mathematischer Modelle mit einer leistungsfähigen Plattformarchitektur und begleitenden Installations-, Wartungs- und Onboardingprozessen.

Während die digitalen Zwillinge anderer Anbieter häufig vor allem zu Visualisierungszwecken eingesetzt werden, zeichnet sich der individuell gebaute digitale Zwilling von etalytics durch seine Genauigkeit und Robustheit aus und ermöglicht eine effiziente Betriebsoptimierung und autonome Steuerung der Systeme. Die Entwicklung eines solch präzisen Modells erfordert fundierte Kenntnisse in Mathematik und Maschinenbau, die etalytics erfolgreich in seine Produktentwicklung integriert hat. Ihre Modelle schaffen so die Balance zwischen Genauigkeit und Einfachheit, die es ermöglicht, komplexe Optimierungsprobleme schnell und effizient zu lösen, um reale Systeme im Alltag zu steuern und so viel Energie zu sparen.

„Diese Systeme werden nie im Auslegungspunkt, für den sie entworfen wurden, betrieben. Es ist entweder wärmer oder kälter oder es gibt mehr IT-Last, es gibt weniger IT-Last. Wenn man da nicht dynamisch drauf reagiert, laufen sie immer ineffizient.“

Thomas Weber, etalytics GmbH

Erfolgsgeschichten: Mit Equinix zum Durchbruch

Einer der wichtigsten Meilensteine war die Zusammenarbeit mit dem Rechenzentrumsanbieter Equinix, bei der Energieeinsparungen von mehr als 50 % in den Kühlsystemen der Rechenzentren erzielt werden konnten. Bei diesem Erfolg geht es nicht nur um Zahlen, sondern auch um den erfolgreichen Lernprozess – von der reinen Forschung hin zu realen, produktiven Systemen – und um das Potenzial, echte, effektive Energieeinsparungen in kritischen Industrieumgebungen zu erzielen.

Globale Ambitionen

Mit Blick auf die Zukunft plant etalytics, seine hochwirksame Technologie weltweit zu verbreiten. Der Fokus liegt dabei auf Branchen mit großen, zentralisierten Versorgungssystemen wie Rechenzentren, Automobil-, Chemie- und Pharmaindustrie. Diese Branchen bieten den höchsten Return on Investment für Energiespartechnologien. Die Strategie ist klar: Kunden mit homogenen Energiesystemen, klaren Entscheidungsträgern und einem hohen Anreiz auf C-Level für Energieeinsparungen gewinnen. Diese Kunden versprechen das schnellste Onboarding und die schnellsten Entscheidungsprozesse – das ist wichtig, damit Thomas und sein Team nicht viel Zeit im Vertriebsprozess verlieren, sondern ihre Software schnell an vielen Standorten installieren und einsetzen können.

Wichtige Erkenntnisse aus der Gründerreise

Abschließend teilte Thomas einige seiner wichtigsten Erkenntnisse mit uns: 

  • Eine der wichtigsten Lektionen, die Thomas aus seiner Reise mitgenommen hat, war die Chance, sich frühzeitig mit realen Problemen zu beschäftigen und nicht an irrelevanten Lösungen herumzudoktern. Er betont, wie wichtig es ist, frühzeitig mit Anwendungspartnern zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass die entwickelte Technologie nicht nur innovativ, sondern auch auf die praktischen Bedürfnisse der Industrie ausgerichtet ist.
  • Thomas betont auch die entscheidende Rolle eines geeigneten Teams. Er glaubt an den Aufbau eines Teams, das motiviert und in der Lage ist, ohne Mikromanagement unabhängig zu arbeiten. Dieser Ansatz war entscheidend, um ihm und den anderen Gründern genügend Freiraum für die vielen anderen Herausforderungen eines Startups zu lassen.

Wie kann man etalytics bei ihrer Vision, die Welt grüner zu machen, unterstützen?

Damit etalytics ihre Lösung erfolgreich am Markt platzieren kann, helfen Empfehlungen für neue Talente – aber auch Vertriebskontakte, insbesondere in den Bereichen Energie, Automotive und Pharma, wären von unschätzbarem Wert.

Wenn du helfen kannst, schreibe mir gerne eine kurze Mail in LinkedIn.

Zum Abschluss: Das große Ganze


„Es gibt eine ganze Reihe von Regulierungen, wo sich alle bewusst sind, dass die Schrott sind.“

Thomas Weber, etalytics GmbH

Thomas und ich sprachen auch über das große Ganze: Die Energiewirtschaft befindet sich im Umbruch – vor allem im Hinblick auf die dezentrale Energieerzeugung. Der traditionelle Ansatz, der zentral auf Kraftwerke ausgerichtet war, wird durch ein dezentrales und komplexeres System ersetzt. Damit wird auch dezentrale Intelligenz benötigt, um zunächst die Daten zu sammeln und die dezentralen Systeme auch dynamisch steuern zu können. 

So spannend diese Aussichten für StartUp-Unternehmer sind, so sehr kritisiert Thomas die langsame Reaktion der traditionellen Energieversorger, die schon vor Jahren hätten handeln müssen, aber bis heute kaum Fortschritte gemacht haben. Gerade auf dem deutschen Markt hinke man deshalb stark hinterher.

Thomas fordert auch eine Deregulierung des Energiesektors. Der Energieexperte ist davon überzeugt, dass einige der aktuellen Regelungen veraltet sind und die Integration innovativer, nachhaltiger Energielösungen behindern. Er plädiert für einen Politikwechsel, der den Realitäten des heutigen Energiebedarfs und den Potenzialen und Anforderungen erneuerbarer Energiequellen gerecht wird. Konkret nennt er drei Punkte:

Atypische Netznutzung: 

o Definition: Die Regulierung der atypischen Netznutzung bezieht sich auf Sonderregelungen für Verbraucher, die das Stromnetz auf atypische oder unregelmäßige Weise nutzen. Diese Regelungen können dazu führen, dass Unternehmen, die z.B. nur zu bestimmten Zeiten oder saisonal große Mengen an Strom verbrauchen, anders abgerechnet oder behandelt werden als reguläre Verbraucher, was sowohl Vor- als auch Nachteile für die betroffenen Unternehmen haben kann.

o Thomas‘ Einschätzung: Eine veraltete Regelung, die innovative Ansätze behindert und nicht die Realität des heutigen Energiebedarfs widerspiegelt. Vielmehr sollten Unternehmen motiviert werden, Überkapazitäten entgegenzuwirken und den Verbrauch in Zeiten mit viel Wind und Sonne zu erhöhen. Dies wird jedoch durch die Regelung der atypischen Netznutzung verhindert.

Intensive Netznutzung: 

o Definition: Die Regulierung der intensiven Netznutzung bezieht sich auf Regelungen für Verbraucher, die das Stromnetz besonders intensiv nutzen, wie z.B. große Industrieunternehmen. Diese Regelungen können spezielle Tarife oder Bedingungen für diese Nutzergruppe beinhalten, die ihren kontinuierlich hohen Strombedarf und die damit verbundenen Auswirkungen auf das Netz berücksichtigen.

o Thomas‘ Einschätzung: Ein Konzept, das in der modernen Energiewirtschaft keinen Platz mehr hat und die Entwicklung neuer Lösungen behindert. Große Verbraucher, die Grundlast erzeugen und dafür subventioniert werden, sind in der neuen Realität mit dynamischer Erzeugung und mehr Fluktuation kontraproduktiv.

Leistungspreis und Arbeitspreis: 

o Definition: Der Leistungspreis in der Stromrechnung bezieht sich auf die Kosten für die Bereitstellung der maximalen Leistung, die ein Verbraucher zu einem bestimmten Zeitpunkt benötigt, während der Arbeitspreis die Kosten für den tatsächlich verbrauchten Strom, gemessen in Kilowattstunden, darstellt. Diese zweigeteilte Tarifstruktur dient dazu, die Kosten für die Energiebereitstellung und den Energieverbrauch getrennt zu erfassen und abzurechnen.

o Thomas‘ Einschätzung: Diese Aufteilung ist eine für die Integration erneuerbarer Energien ungeeignete Berechnungsmethode und behindert die Entwicklung moderner Energielösungen.

Thomas Weber, Mitbegründer von etalytics, begann seine berufliche Laufbahn als Nachhilfelehrer und erlebte seinen „schlimmsten Job“ als Hilfsarbeiter auf einer Baustelle. Heute steht er als Chief Sales Officer und Geschäftsführer an der Spitze von etalytics, einem innovativen Unternehmen im Bereich Energiemanagement & Energieintelligenz. Sein Weg von bescheidenen Anfängen zum erfolgreichen Gründer zeugt von Ehrgeiz und Innovationskraft.
Thomas empfiehlt wärmstens The Coaching Habit, ein Buch, das seine Herangehensweise an Führung und Management stark beeinflusst hat. 
Mehr erfahren:
etalytics.com LinkedIn Jobs

Transparenz-Hinweis: Text und Bilder auf dieser Seite wurden mit Hilfe von AI erstellt.
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